INNER SWING

Inner-Game

Mental-Training

Mentale und emotionale Aspekte

Überlegen Sie kurz die folgenden Punkte:
Eine Golfrunde dauert mehr als 4 Stunden und noch länger bei einem Turnier. Ein Golfschwung dauert im Durchschnitt 1,5 Sekunden. Einen Schlag durchzuführen mit Überlegung, Entscheidung und Routine dauert im Durchschnitt circa. 30 Sekunden.

Kann die Zeit zwischen den Schlägen einen Einfluss darauf haben, wie wir Schwingen und Denken? Natürlich, es hat mit unseren Emotionen, mit unserer Verfassung und mit unserer Einstellung zu tun.

Golf ist ein rein physikalisches Spiel, aber unsere Emotionen und unsere Verfassung können ziemlich viel kaputt machen, wenn wir nicht gelernt haben, sie zu kontrollieren.

Das bedeutet, wenn ein Spieler 90 Schläge für 18 Loch benötigt, ist er ungefähr:

  • weniger als 3 Minuten beim Schwingen
  • circa 45 Minuten beim Entscheiden, Vorbereiten und Durchführen von Golfschlägen
  • über 3 Stunden liegen zwischen den Golfschlägen

Einstellung

Die weltbesten Spieler haben eine sehr gute Einstellung beim Golfen und können ihre Emotionen in kritischen Momenten sehr gut kontrollieren.

Einstellung hat drei Segmente:

Irritation – Frustration – Ärger

Oft ist man irritiert, wenn ein paar Schläge schiefgehen. Wenn diese Irritation nicht bearbeitet wird, ist man frustriert und danach kommt Ärger.

Dann haben wir keine Kontrolle mehr über unsere Emotionen und dies führt zu einem schlechten Ergebnis. Jeder hat es mal erlebt, Ärger nach einen 3-Putt, nächster Abschlag und dann ins Aus geschlagen. Wir müssen diese Kette von – irritiert – zu frustriert – zum Ärger – abbrechen! Statt irritiert sollen wir neugierig sein! Stellen Sie Fragen. Warum gehen meine Schläge auf einmal nach rechts oder links? Wie gut habe ich mich ausgerichtet? Habe ich meine Routine gemacht? Wie hat sich der Schwung angefühlt? Wie hätte Schlägerblatt und Schwungbahn sein müssen, damit der Schlag gepasst hätte?

Emotionen kontrollieren

Wir müssen lernen, unsere Emotionen auf dem Platz zu kontrollieren, so als wären wir im gleichen Zustand wie beim Training. Wenn wir zu aufgeregt sind, schlägt unser Herz viel schnell, weil wir oberflächlich atmen. Das führt zu einem Sauerstoffmangel. Fokussieren wird jetzt fast unmöglich, weil unser Körper in einem „Kampf- oder Flucht-Zustand“ ist.

Der Ursprung liegt im Überlebensmechanismus, wir reagieren als würden wir einem wilden Tier begegnen. Leider kann unser Gehirn nicht unterscheiden zwischen der Begegnung mit einem Meter-Putt, einem Schlag über Wasser oder einem Säbelzahntiger!

Beruhigung der Gedanken – Wellen des Geistes

Gedanken sind immer mit einem Zeitraum verbunden: Vorstellungen, Sorgen, Ängste und Aufregung sind Gedanken über die Zukunft. Enttäuschung, Ärger und Unzufriedenheit sind Gedanken und Reaktionen bezogen auf die Vergangenheit.

Wenn Sie sich ein schwingendes Pendel vorstellen, das nach vorne und zurück schwingt, auf der einen Seite die Zukunft und auf der anderen die Vergangenheit, so schwingen unseren Gedanken.

Wann das Pendel ruhig hängt, sind wir in der Gegenwart, nur jetzt, dieser Moment.

Wie kann ich dieses Pendel zur Ruhe bringen?

Der schnellste und effektivste Weg ist durch richtiges Atmen. Können Sie in der Zukunft oder Vergangenheit atmen? Wenn ich meinen Atem beobachte, jetzt, sind wir in diesem Moment, in der Gegenwart.

Richtiges Atmen

Richtiges Atmen verbindet den Körper mit seiner Batterie, dem Solarplexus, wo enorme Energiereserven gespeichert sind. Durch die richtige Atemtechnik wird diese Energie zur physischen und geistigen Belebungen freigesetzt. Wenn wir unsere Atmung bewusst regulieren, sind wir in der Lage mehr Energie zu speichern und darauf zurückgreifen. Die meisten Menschen benutzen nur einen geringen Teil ihrer Lungenkapazität zur Atmung, sie atmen nur oberflächlich und mit nach vorne fallenden Schultern.

Die Folgen sind Sauerstoffmangel und Verspannungen im oberen Teil des Rückens und dem Nacken. Spannung und Depression können durch richtiges Atmen gelöst werden. Unser Zustand ist am meisten davon beeinflusst wie wir atmen. Es ist unmöglich aufgeregt zu sein und gleichzeitig richtig zu atmen und auch umgekehrt.

Atemtechnik – Bauchatmung

Stellen Sie sich vor, Sie haben einen Luftballon im Bauchraum, bei Einatmen füllen wir den Luftballon von unten an bis oben, so dass der Bauch sich nach außen dehnt, auch der Brustkorb dehnt sich, aber die Schultern bleiben ruhig und endspannt ohne sich zu heben oder zu fallen. Beim Ausatmen geht der Bauch zurück und wir entleeren den Luftballon von unten nach oben, der Schlüssel ist lang und langsam ausatmen, das nächste Einatmen kommt wieder von allein.

Einatmen durch die Nase und durch die Nase wieder ausatmen, es verlangsamt den Atemzug und ist entspannender. Am Anfang können Sie eine Hand auf den Bauch legen, um zu beobachten wie der Bauch sich bewegt, im Liegen können Sie ein Buch oder Kissen auf den Bauch legen, um die Bauchbewegung zu beobachten.

Abbrechen eines Gedankenkreises

Entspannungsreaktion von Herbert Benson ist eine tolle Technik, sich zu beruhigen und aus einem Gedankenkreis auszubrechen, zum Beispiel gerade nach einem 3-Putt oder einem Ball, der ins Aus geschlagen wurde. Denken Sie an ein Wort, das für Sie Ruhe, Entspannung oder Ausgeglichenheit bedeutet. Beim Einatmen wiederholen Sie innerlich das Wort und beim Ausatmen noch einmal, wie eine Art Mantra. Ein Mantra ist ein Wort aus dem Sanskrit.

Es bedeutet übersetzt Spruch, Lied oder Hymne. In dem Wort Mantra sind die beiden Silben Mana (Geist) und tram (Schutz bzw. Instrument) enthalten. Im Yoga wird ein Mantra oft während der Meditation fortlaufend wiederholt. Das Ziel eines Mantras ist es, den Geist zu beruhigen, sich zu fokussieren oder Gewohnheiten zu durchbrechen – sehr nützlich beim Golfen und fürs Leben.

Positiv Denken ist kein Ersatz für schlechte Technik

Wenn die Grundtechnik nicht stimmt, egal wie positiv man ist, würden wir am Platz nicht oft den Golfball wie erwartet treffen. Positives Denken ist keine Lösung für schlechte Technik und ist nicht das was Mental Training bedeutet, weil es ein Selbstlüge ist. Wenn ein Spieler vor einen Schlag sehr positiv ist und es schief geht, dann wird er oft sehr negativ. Es führt nur rauf und runter wie auf einer Achterbahn. Wir wollen optimistisch sein! Jeder Schlag ist eine Aufgabe und immer eine neue Herausforderung.

Selbstsicherheit kommt durch Kompetenz, eine gute Einstellung und emotionale Kontrolle. Wenn wir in der Technik nicht kompetent wären, dann würden wir auf dem Golfplatz nicht sehr erfolgreich sein.

Wir wollen unser Bestes bei jeden Schlag geben, vom ersten Abschlag bis am 18. Loch der letzte Putt gefallen ist.

„Walk with the dreamers, the believers, the courageous, the cheerful, the planners, the doers, the successful people with their heads in the clouds and their feet on the ground. Let their spirit ignite a fire within you to leave this world better than when your found it.“

Wilfred Peterson